Wochenende zwischen Nachtschicht und Arbeit

Kriterium in Rochlitz und GCC Rennen in Göttingen

Ein spannendes und vor allem sehr anstrengendes Wochenende stand vor mir. Vom Freitag zum Samstag absolvierte ich meine 4. Nachtschicht. Über ein paar Ecken bekam ich nachts noch die Information dass am späten Nachmittag ein Kriterium in Rochlitz stattfinden sollte.

Die Nacht überstanden, 4 Stunden geschlafen und das Rad rennfertig gemacht ging es auf nach Rochlitz.

Da der Rest des Teams schon in Göttingen das Hotel bezogen hatte war ich auf mich allein gestellt. Noch schnell die obligatorischen 13 Euro (!!!) Startgeld entrichtet und schon ging das große Warten los. Nach einer guten Stunde in der schönen Sonne fiel der Startschuss.
Bei wunderschönstem Wetter setzte sich das ca. 70 Mann starke KT A/B/C Feld in Bewegung. Dabei galt es 60 Runden á 1 km zu absolvieren. Aller 5 Runden war Wertung.
Gleich in den ersten Runden hielt ich mich sehr weit vorne auf und fuhr einige Attacken und machte das Rennen schnell. Dann ging es in die Wertungsrunde und noch immer befand ich mich ganz vorne. Auf der Zielgerade in einer eigentlich unglücklichen Position sicherte ich mir dann den 2. Platz und damit 3 Punkte. Der Grundstein für die Platzierung war gelegt.
In den folgenden Wertungen gab es nix zu holen für mich. Andre Schulze von Whirlpool setzte sich mit Kunath vom  Feld ab. Sie fuhren an der Spitze ein einsames Rennen und sammelten fleißig Punkte.
Im Feld ging es daher nur noch um zwei und einen Punkt. Nachdem ich mich erholt hatte versuchte ich noch ein paar Punkte zu holen. Die Position war ein paar mal gut aber leider langte es letztendlich immer nur für den 3. Platz.  Auch der Prämiensprint um eine Torte endete mit dem 3. Platz und damit nicht zu meinen gunsten!  Am Ende ging es dann mit dem Hauptfeld ins Ziel ein und ich erreichte einen guten 10. Platz.
Hat auf jedenfall richtig viel Spaß gemacht um die Ecken zu flitzen und mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein.
Nach dem Rennen ging es schnell wieder nach Dresden zurück. Fix geduscht und den Nährstoffbedarf gedeckt ging es auf zur Nachtschicht. Nach fast 10 Stunden Regeneration im tgl. Arbeitsalltag nahte der Feierabend. Also ab ins Auto und schnell die 330 km nach Göttingen gefahren. Ein paar Red Bull ähnliche Getränke sollten den fehlenden Schlaf ersetzen.
Pünktlich in Göttingen angekommen machte ich mich zum Gespött hunderter Radfahrer und fuhr im Unterhemd Richtung Start. Das warten auf ein Trikot und meine von den Teamkollegen schon angeheftete Startnummer begann. Endlich wieder im Univegatrikot, mit taktischen Informationen versorgt und aufgefüllt mit Energydrinks gings los.

 

——————————— BERICHT RENNEN IN GÖTTINGEN ————————
Wir rollten den Berg empor und nach einigen Kilometern ging es scharf. Nachdem ich dann auch einige hunderte Radler überholt hatte fand ich mich vorne im Feld wieder. Nach einigen Kilometern ging eine Attacke. Michi fuhr mit und wurde nie wieder gesehen.
Bei Kilometer 42 der erste Berg. Vorne machte Tober von Ferox das Tempo und die üblichen Namen der Szene reihten sich vorne ein. Zu meiner Überraschung konnte ich das schnelle Tempo mitgehen und so bildete sich eine kleine Gruppe aus 7 Fahrern. Gegen Ende des Berges wurden mir meine physischen und psychischen Grenzen aufgezeigt und die Gruppe fuhr fast davon.
Mit einer Zeitfahreinlage rettete ich mich aber noch in die Gruppe zurück (danke für die kurze Geschwindigkeitsreduktion!). Nachdem der erste Berg überstanden war kam bei Kilometer 52 noch ein blöder Berg, genannt Hoher Hagen.
Nach Attacken seitens Ferox fiel Nino Ackermann und meine Wenigkeit zurück. Nino konnte sich aber im Gegensatz zu mir wieder heran kämpfen. Für mich war das traurige Schicksal besiegelt und so ging es ca. 15 km allein weiter. Ohne Tacho aber mit viel Willen gab ich alles um irgendwie ins Ziel zu kommen.
Von hinten kam dann aber die nächste Gruppe mit ca. 20 Mann. Ich reihte mich ein und fuhr bis zum Ziel mit. Mangels Streckenkenntnis und in Erinnerung an Münster rollte ich ins Ziel ein und hatte mit dem Sprint dieses Feldes nichts mehr zu tun.
Ein nicht wirklich zufriedenstellender 25. Platz (AK 4.) stand am Ende auf dem Zettel. Ob meine schlechte Bergform oder doch das harte WE wegen des Nachtdienstes Schuld war wird sich in Frankfurt zeigen.
Nach dem Rennen standen dann noch 330 km Autofahrt und natürlich der Nachtdienst. An so einem Wochenende könnten die Tage ruhig 48 Stunden haben dann könnte man auch noch schlafen

 

Bis Frankfurt