Frankfurt Marathon 2015

nachdem der 30 Kilometer Lauf beim Tharanterwald – Lauf so gut lief meinte Martin das ich noch einen Marathon laufen muss. So machten wir uns kurzerhand auf die Suche nach einem passenden Marathon und entschlossen uns das ganze in Angriff zu nehmen. Die langen Läufe und die ein oder andere Trainingseinheit absolvierten wir daher immer Gemeinsam. Allein ist Training ja auch Doof.

Nachdem ich noch etwas abgespeckt habe und auf meine 4,5 Liter Spezidosis verzichtet habe holten wir uns bei ein paar langen Läufen und Intervalleinheiten die notwendige Fitness.

Wir machten uns daher Samstag auf Richtung Frankfurt. Unser Hotel im Bahnhofsviertel stellte sich als sehr schöne Unterkunft heraus. Free Minibar, free Wlan und free Sky – Bundesliga, free Kuchen und Kaffee rundeten das ganze ab. Die 20 Euro Tagesparkgebühr war verschmerzbar. Es folgte der Besuch auf der Marathonmesse und die Abholung der Startunterlagen. Die am Bahnhof stehende Mitmenschen zwinkerten und entgegen und flüsterten: “Koks, Gras?”. Ich wollte schon Antworte: “Geldschein, Rasenmäher?” Martin meinte dann aber das wir unter Umständen eine auf die Zwölf bekommen. So pendelten wir weiter zwischen Messe und Unterkunft.

Nach einigen eingelösten “Rosberger” Gutscheinen für Iso und Bier wollte Martin noch ins Primark. Günstige warme Sachen für die Startaufstellung waren das Ziel. Da die 10 Euro Hose zu teuer war musste sich Martin mit einer langen Unterhose (weiß) mit Eingriff zufrieden geben.

Martins Laune war aber schon Richtung Primark im Keller. So musste wir wahnsinnige 2,6 km bis in die City laufen. Zu viel für den Tapering Profi Martin. Die Stimmung war leicht angeheizt. Nächste Hürde: “Suche nach ner Kneipe!”. Auch hier war Martin sehr angespannt! In der ersten Kneipe haben wir fast im Tisch gesessen und aber kurzerhand gegangen da Martin Nudeln statt Haxe essen wollte.

Beim zweiten Gasthof haben wir am Sammeltisch platznehmen müssen. Das Cordonbleu für 23 Euro und das 3. Pärchen am Tisch verhagelten uns auch hier die Laune. Pärchen zwei stand nach kurzem Blick auf die Karte auf und wir gleich mit. Die erneute Suche verschlug uns zum Italiener. Den letzten Platz bekommen war es dort wirklich schön. Bedienung und Essen waren Traumhaft. Womöglich der beste Italiener Frankfurts. Martins Laune war wieder erträglich und es ging Fusswärts Richtung Hotel.

Der kurze Crash mit einem Laternenmast löste bei Martin einen Lachflash aus. Ein kleiner Umweg führte uns durch Rotlichtviertel. Auch hier wieder “Koks, Gras?”. Auch hier konnten wir dem Dessert wiederstehen. Im Hotel angekommen ne Runde Raab und Martin schlief schnell ein. Mein kleiner Schnupfen machte mir nachts zu schaffen und ich schlief mehr als schlecht…

Die humane Startzeit von 10 Uhr (+ Zeitumstellung) ließ ein gemütliches Aufstehen um 7 Uhr zu. Martins leckere Kaiserbrötchen und Marmelade waren eher langweilig. So gab es doch leckere Bratwürstchen und Rühreier. Mir hatz jedenfalls geschmeckt. Noch schnell den Saustall im Zimmer aufgeräumt und das Marathon Outfit angelegt ging es zu Fuß Richtung Marathon Start.

Eine halbe Stunde vorm Start wollte Martin seinen Garmin dann starten… “John de Bablüüü – nix geht mehr!”. Die Laune war verständlicherweise noch schlechter als am Vorabend. Wildes Handy gegoogle ging los und wir fanden die Restkombination. Garmin war zum Glück wieder in Takt.

Falls alle schon gelangweilt sind geht es nun gleich zum Rennen über. Um 9:45 nahmen wir Platz im Asics Startblock. Dicht gedrängt brauchten wir unsere Primark Sachen nicht mehr. Es war so kuschelig warm zwischen Läufer und Läufer. Zielvorgabe war SUB 3 so wie auf meinem Shirt vermerkt. Mein Paceband von Asics war auf eine 2:50 ausgelegt. Utopisch und so war für mich vllt. irgendwas zwischen 2:52 – 2:55 realistisch (aber ja… es sollte anders kommen ;)…..)

Musik auf volle Pulle kurz abgeklatscht und los ging es dann Pünktlich um 10 Uhr.

The Race

Das Rennen war eröffnet und die ersten Meter gepackt. Wie immer am Anfang natürlich viel zu schnell. Schon bei Kilometer 5 fast 2 Minuten Vorsprung zum Paceband am Handgelenk auf die 2:50 Zielzeit. Ich nahm etwas raus und rannte mit einer Gruppe ganz gut mit. Auch bei 10 Kilometer wieder etwas gut gemacht auf das Paceband. Weit unter 40… na ja ob das so gut ist. Das erste Gel bei Kilometer 13 und es lief alles noch wie ein Uhrwerk. Ein paar Getränke später dann endlich die hälfte gepackt. Halbmarathon unter 1:20… Sehr gut endlich eine neue Halbmarathon Bestzeit und ich war wieder vollends Motiviert. Tempo ging wieder etwas rauf bis ungefähr Kilometer 27. Hier merkte ich dann: “hubs, irgendwie ist es noch weit vllt. wird es doch kein Spaziergang!”.

Bei Kilometer 30 dann gute 8 Minuten Vorprung auf das Paceband von 2:50 Zielzeit. Also nochmal auf die Zähne gebissen und fein Taxofit Gels vom Verpflegungsstand vertilgt. Bei Kilometer 34 begannen dann meine Rechenspielchen. Sollte der Totaleinbruch kommen und ich nur eine 5er Pace laufen würde ich sagenhafte 8 Minuten verlieren. Na und? Wäre ja immer noch die Top Zeit von 2:50! Aber wieso auf 5:00 runterfallen? Die unbekannte wäre noch ein fataler Krampf aber da kann man dann sowieso nix machen. Also ab in den Modus: “Quäl dich!”… Und so kämpfte ich mich dann bis an das Ende irgendwie ins Ziel. Die Pace war nicht mehr so wie auf den ersten 30 Km. Aber immerhin nur knapp drüber über der utopisch anvisierten Zielzeit von 2:50 Bei Kilometer 38 wußte ich dann die Zeit wird Hammer und die nimmt mir keiner mehr weg. Andere laufen sicher eleganter die letzten Kilometer den Marathon aber ohne Modus “Quäl dich” wäre sicher ein weit höherer Trainingsaufwand notwendig. Aber man will ja auch noch etwas Leben und ein paar Pizzas die Woche essen.

Auf jedenfall ging es dann bei exakt 2:43:00 in die Festhalle. Und ja ich hab sogar mal die Arme in die Luft gerissen ;)… und dann Obligatorisch wieder auf den Boden gesunken. Endlich nicht mehr laufen “JUHU”….

Schnell ging´s zur Zielverpflegung wo mich 5 farbige Kinder/Jugendliche rührend umsorgten. Ständiger Colanachschub, nette Unterhaltungen und Angebote in Form von essen überhäuften mich. Die waren wirklich mit Herzblut bei der Sache

Auf in die Festhalle und Martin empfangen. Martin lief auf Sicherheit mit dem 3-Stunden Pacemaker bei 2:58 ins Ziel und hat seine Marathonzeit von Prag nochmal verbessert. Den defensiven Laufstil muss man ihm noch austreiben. Hier ist auf jedenfall noch wesentlich mehr drin Aber Bestzeit ist Bestzeit

Fazit:   Super zufrieden heute, auch wenn man mit mehr Trainingsaufwand speziell auf den letzten 10 Kilometern immernoch wesentlich mehr rausholen kann. Für das unprofesionelle Training und dafür das es ein Hobby ist aber definitiv das beste rausgeholt ;).  Neue HM Bestzeit 1:19:38 und Marathonzeit von 3:03 auf 2:43  um 20 Minuten verbessert. Danke vor allem an Cindy die ich tagtäglich “zu laber” und Martin der so oft mit mir laufen musste. Frankfurt war super organisiert und die Strecke war richtig gut zu laufen.